Meine inneren und äusseren Berater haben mir zum Bloggen geraten. Ich möchte deshalb einen Blog starten. Hast du mir ein paar Tipps für den Anfang?
Super! Du willst einen Blog starten? Zwar bin ich selber noch auf der Suche nach meinem stimmigen Weg fürs Bloggen, doch teile ich gerne meine Erfahrungen mit dir.
Eigenes Hosting vs. Gratisblog
Wenn du einen Blog starten willst, empfehle ich dir in jedem Fall, auf einer eigenen Plattform zu bloggen. Es gibt ja Gratissysteme wie z.B. Blogger, Tumblr oder wie sie alle heißen. Ich habe auf so einem Gratissystem mit dem Bloggen begonnen, bis es plötzlich aufgekauft und geschlossen wurde. Zum Glück konnte ich vorher all meine Inhalte retten. Doch all die Zeit, die ich in die Gestaltung gesteckt hatte, war weg.
Daraus habe ich gelernt, dass es besser ist, etwas Geld in die Hand zu nehmen und einen eigenen Webspace zu mieten. Das kostet zwar Geld, doch bin ich da nicht abhängig von den Entscheidungen grosser Konzerne.
So habe ich alles auf meiner eigenen Webseite. Und schmeiße nicht meine Fotos und Texte milliardenschweren Unternehmen, wie Facebook & Co, in den Rachen. Da bist du nicht der Willkür von Unternehmen ausgesetzt. Klar, nach deutschem Recht hast du für deine Inhalte auch das Urheberrecht. Aber im Streitfall würde dir wahrscheinlich auch eine Rechtsschutzversicherung nicht viel helfen.
Die können deine Texte und Fotos von Heute auf Morgen löschen oder plötzlich Gebühren verlangen. Oder, wie Facebook das jetzt macht, einfach Werbung bevorzugen und deine Texte unauffindbar machen.
Dann ist deine viele Arbeit und dein schön gestalteter Blog beim Teufel.
Technik
Für technische Fragen, die sicher aufkommen, wenn du einen Blog starten willst, gibt es im Internet zahlreiche Info. Es haben sich viele Blogger darauf spezialisiert Tipps für den Aufbau eines Blogs zu geben. Google z.B. mal folgende Begriffe: „Blogger werden, einen Blog starten, bloggen“.
Tipp: Zum technischen nur so viel, nach vielen Umwegen bin ich, trotz anfänglicher Antipathie, doch bei WordPress.org gelandet. Und mittlerweile finde ich es ganz prima.
Lesetipp: Lisa Sabin-Wilson: WordPress für Dummies *
WordPress ist eine gratis Software für Blogs, die am meisten verbreitet ist. Und genau das ist sowohl Vorteil, als auch Nachteil.
Du findest jede Menge Tutorials über WordPress, du kannst es mit allen denkbaren Funktionen (sogenannte Plugins) erweitern. Das ist super.
Und eigentlich ist WordPress auch selbsterklärend, ohne dass du was von Code verstehen musst.
Der Nachteil ist, dass so viele Leute WordPress nützen. Damit ist es ein beliebtes Ziel von Hackerangriffen. Täglich versuchen Hacker Blogs zu manipulieren. Da bleibt dir nichts übrig, als vom System her Sicherheitsplugins zu installieren und täglich zu kontrollieren, ob alles okay ist.
Ganz wichtig ist, die ganze Software des Blogs immer auf dem aktuellen Stand zu halten.
Wenn du dich nicht darum kümmerst, kann dirs passieren, wie einer Freundin. Ihre Texte waren plötzlich nicht mehr sichtbar, der Blog wurde auf eine fremde Werbeseite weitergeleitet.
So ein Blog ist ein empfindliches Pflänzchen, das stete Pflege braucht.
Damit ich mich mehr aufs Schreiben von Beiträgen konzentrieren kann und nicht so viel mit der Technik beschäftigen muss, bin ich inzwischen mit Ethnostories zu Raidboxes* umgezogen. Raidboxes bietet „Managed WordPress – Hosting“ an, d.h. den Service, gegen Gebühr sich um all den technischen Kram zu kümmern. Der Support ist fantastisch, sogar am Wochenende wurde mir weitergeholfen, alles ist benutzerfreundlich und Ethnostories ist um ein vielfaches schneller geworden.
Deshalb mein Tipp: Teste Raidboxes 14 Tage gratis *
Einen Blog starten ist einfach – doch durchhalten ist schwieriger
Es gibt so viele Entscheidungen, wie sollen deine Artikel optisch aussehen, welche Fotos, was für eine Ausrichtung und Nische für das Thema … da kann man anfangs schon ins Trudeln kommen.
Die gute Nachricht dabei: du kannst alles später wieder verändern.
Du musst nicht, wie ich hier auf Ethnostories, Texte bloggen. Du kannst auch Videos drehen für einen Blog oder Podcasts einsprechen. Oder eine Mischung von alledem. Es kommt ganz auf deine Vorlieben und dein Thema an.
Als Geschichtenspielerin steh ich ja regelmässig auf der Bühne. Meine Arbeit ist also nah verwandt mit Video und Audio. Deshalb habe ich im Moment keine grosse Lust auf Video oder Audio. Beim Schreiben für den Blog geniesse ich diesen stillen Dialog mit mir selber, als eine wertvolle Ergänzung zu meiner künstlerischen Arbeit.
Bloggen braucht Zeit. Und das nicht wenig!
Vor allem gibt es anfangs eine ordentliche Durststrecke, in der du Beitrag um Beitrag schreibst – und keine Rückmeldung bekommst. Viele geben da auf.
Erstmal steckst du viel Zeit und Arbeit in den Blog und nur wenige Besucher finden den Weg – auch ein Blog braucht seine Zeit, bis er bekannter wird. Du musst auch dafür werben, auf Social Media, im Newsletter etc. Die meisten Blogger erzählen, dass es gut 2 Jahre dauert, bis die Anzahl der Leser eines Blogs steigt. Ich mache derzeit viel mit Pinterest, dein Blog muss ja im Internet gefunden werden.
Da heißts beständig dranbleiben.
Gedanken einfangen beim Schreiben
Ich mag dieses Schreiben. Bloggen bringt mir Klarheit. Ich schreibe ja seit Jahrzehnten regelmässig. Sowohl zweckfrei, als auch Texte fürs Unterrichten.
Da sammelt sich so viel an! So viele Notizen aus Aus- und Fortbildungen. Schon länger strebe ich ein papierfreies Büro an. Dabei trage ich Stück um Stück all diese Papierberge in meinem Büro ab und oft denke ich, „Das ist doch zu schade für den Papierschredder. Das kann doch noch jemanden nützen.“
So kommt dieser Blog Ethnostories ins Spiel. Denn so manches, was seit Jahrzehnten in Notizbüchern meine Büroschränke füllt, dient mir heute als Anstoß für einen Blogbeitrag. Das ist eine schöne Art etwas zu ver-arbeiten.
Zudem ist mir das ein echtes Bedürfnis, meine Gedanken einzufangen und in Worte zu fassen. Gelingt es mir etwas zu formulieren, habe ich es auch verstanden.
So schreibe ich z.B. über meine künstlerische Arbeit als Erzählerin, über den kreativen Prozess, über das Reisen und wie ich die Welt erlebe.
Zum Blogleser werden
Seit ich mit Bloggen begonnen habe, lese ich viele Blogs, um zu verstehen, was mir gefällt und wo ich selber hin will.
Dafür habe ich mir einen Account bei Feedly eingerichtet. Feedly ist ein gratis Service und du kannst damit alle Webseiten, die dich interessieren abonnieren. So wirst du zum regelmässigen Leser und bekommst jeden neuen Beitrag mit. Damit stellst du dir sozusagen deine eigene persönliche Zeitung im Internet zusammen. Ich nutze Feedly jeden Tag und kann es nur wärmstens empfehlen!
Manche Blogs habe ich einige Zeit gelesen und merkte bald, dass ich was anderes suche. Dann flog er bei Feedly wieder raus. Etliche Blogs lese ich seit Jahren mit grossem Interesse, anfangs als Anregung fürs bloggen, mittlerweile weil mich der Inhalt und ihr Thema interessiert.
Die Leser deines Blogs und ihr Feedback werden für dich wichtig sein. Deshalb beginne bei dir selber – wenn du bald einen Blog starten willst, kommentiere schon jetzt immer mal wieder.
Wie wärs du fängst gleich hier auf Ethnostories an? Ich feue mich über eine Email mit deinem Feedback!
Die eigene Stimme beim Schreiben finden
Als Blogger eine eigene Stimme zu finden, ist gar nicht so einfach und braucht Übung und Zeit.
Fasse das Thema deines Blogs nicht zu weit. Konzentriere dich lieber auf einen thematischen Schwerpunkt.
Zudem ist da ein Riesenunterschied zwischen Schreiben fürs Papier und Schreiben fürs Internet.
Am Bildschirm liest man einen Beitrag ganz anders als auf dem Papier. Damit die Leser es einfacher haben, muss man die Texte in kleinere Abschnitte teilen, mit Freiflächen arbeiten, den Text auflockern und kurze Sätze formulieren. Daran musste ich mich erstmal gewöhnen und bin heute noch nicht da, wo ich mal hin will.
Tipp: Kostbare Impulse fürs Schreiben hat mir der Blog von Gitte Härdter gegeben. Ihren Blog möchte ich dir sehr ans Herz legen.
Mein Schreibzeug
Beim Schreiben nutze ich seit Jahren Scrivener. Das ist eine Software, von Autoren für Autoren gemacht. Da kannst du sowohl Material sammeln, ordnen und Texte schreiben. Seit ich Scrivener nutze, finde ich endlich, was ich schon geschrieben habe und ich schaff es in eine lesbare Form zu bringen. Kurz: es ist das beste Schreibprogramm, das ich je hatte.
Über lange Zeit habe ich verschiedene Diktierprogramme benutzt, doch immer wieder festgestellt, dass ich am flüssigsten mit der Hand schreibe. Abtippen ist nicht gerade meine starke Seite.
Tipp: Zum Glück habe ich als perfekte Lösung Bamboo Folio * entdeckt. Das sieht aus wie ein normaler Papiernotizblock. Tatsächlich ist es ein Tablet. Du schreibst mit einem Kuli auf Papier, ganz wie gewohnt. Das Tablet unter dem Papier wird mit dem iPad * gekoppelt und kann deine Handschrift in ein Text-dokument umwandeln. So hast du alles als änderbare Textdatei im Rechner und kannst es per Copy & Paste in den Blog einsetzen. Für mich die bisher allerbeste Methode.
Wie ein Marathon im Labyrinth
Du siehst, Möglichkeiten gibt es viele. Wenn du einen Blog starten willst, fang einfach an! Schreib deinen ersten Beitrag.
Such nicht, bevor du anfängst, nach der perfekten technischen Lösung und optimalem Design!
Sondern suche und finde sie, während du bloggst. Wer zu lange zögert und nicht ins Tun kommt, bremst sich selber aus und wird womöglich nie bloggen.
Das tolle beim Bloggen ist, dass du dich immer wieder neu ausrichten kannst. Neulich las ich, dass Bloggen kein Sprint ist, sondern ein Marathon im Labyrinth. Labyrinth deswegen, weil du wieder damit in eine Sackgasse gelangst und dann die Richtung wechseln kannst.
Ach ja, nicht vergessen: hab Geduld beim Bloggen!
Wenn du einen Blog starten willst: Fang an!
… und lass mich bitte wissen, wie dein neuer Blog heißt, vielleicht werde ich ja eine deiner treuen Leserinnen.
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