Auch wenn viele Bloggen als Storytelling bezeichnen, sehe ich das als Bühnenerzählerin anders.
Ich verstehe unter Erzählen das mündliche Erzählen und nicht das schriftliche Erzählen. Deshalb würde ich nicht einfach sagen, dass Bloggen wie Erzählen ist.
Bloggen hat was mit Erzählen zu tun
Für mich ist Bloggen eine gute Ergänzung zum mündlichen Erzählen.
Vielleicht weil mir das Schreiben über so viele Jahre zu einem wertvollen Ausdrucksmedium geworden ist. Scheibend kann ich meine Gedanken besser greifen, es zentiert mich und ich komme nicht, wie beim Sprechen, vom Hundertsten ins Tausendste.
Vor allem, wenn es darum geht meine Gedanken, Philosophie und Haltung beim künstlerischen Arbeiten zu verstehen, hilft mir das Schreiben ungemein.
Bloggen ist mir eine gute Übung fürs Schreiben – Schreiben ist mir Training fürs Erzählen. Als Geschichtenspielerin und Erzählerin will ich noch besser den Unterschied zwischen gesprochenem Wort und geschriebenen Wort verstehen. Und möchte gerne noch besser werden, im Umgang mit Worten.
Nach meinen Erzählaufführungen bin ich oft im Gespräch mit den Zuschauern. Da werden immer wieder ähnliche Fragen gestellt. Wieso nicht meine Antworten veröffentlichen? Das könnte doch so manchem Leser nützlich sein. Vielleicht inspirieren ja auch dich meine Gedanken, damit du deine Kreativität besser leben kannst?
Auch gibt immer wieder auch Dinge aus meinem Leben als freischaffende Künstlerin und Erzählerin zu berichten. Hier im Blog kannst du also einen Blick hinter die Kulissen werfen, Theateratmosphäre schnuppern, dich unterhalten lassen und viele Hintergrundinformationen bekommen.
Meine Anfänge mit dem Blog
Beginne zu bloggen – Fragen über Fragen. Erzähle ich hier Geschichten übers Geschichtenerzählen? Beobachtungen bei Aufführungen? Werde ich hier vieles sammeln und darüber bloggen, was mir über das Erzählen, über Geschichten, Länder, Kulturen über den Weg stolpert? Oder zeigt es sich, dass das eines dieser zeit- und arbeitsaufwändigen Projekte wird? Nur der Versuch wird es zeigen. Schreiben ist sehr wohl ein wichtiges Mittel für mich. Doch stiehlt mir ein Blog die Zeit, die ich eher mit neuen Geschichten verbringen möchte? Ich starte den Versuch: HEUTE.
So startete ich meinen ersten Blog 2010. Mittlerweile sind Jahre vergangen, mit etlichen Versuchen, Bloggen auf verschiedenen Systemen, mit Lernen, Umwegen. Versuchen auf Posterous, Tumblr, Concrete5 … und für einige Zeit hatte ich den Blog auf meiner Website eingebunden. Tja, mittlerweile sind die Beiträge mehr geworden und ich zog hierher nach Ethnostories um.
Anfangs sammelte ich Zitate, Videos, Berichte über die Kunst des Erzählens und kommentierte nur recht kurz die entsprechenden Posts. Eigentlich nutzte ich den Blog mehr als Sammel- und Informationskasten. Oft wusste ich nicht, was ich in einem längeren Text schreiben soll. Ich konnte mir schwer vorstellen, was interessant für die Leser des Blogs sein könnte.
Doch dann dachte ich:
„Moment mal, wieso verstecke ich mich denn hinter Zitaten? Habe ich denn nichts Eigenes zu sagen? Schreib doch über deine eigenen Gedanken, deine Erfahrungen über den kreativen Prozess und deine Philosophie zur Erzählkunst!“
So begann ich für meinen Blog regelmässig Artikel zu schreiben. Über das Leben als Erzählerin und freischaffende Künstlerin. Da ich ja schon so lange freischaffend bin, beschäftigen mich diese Themen. Da ist meine Leidenschaft.
Bloggen statt Facebook und Twitter
Auf Social Media habe ich meine Aktivitäten sehr reduziert. Mein Fokus liegt vielmehr hier im Blog Ethnostories, wenn es um allgemeine Themen rund um das Leben als Künstlerin geht.
Auf meiner Erzähler-Webseite schreibe ich Artikel, die direkt mit meinem Erzählstil und Angebot als professionelle Geschichtenspielerin zu tun haben.
Facebook fand ich für kurzfristige, kurze Informationen okay. Angenommen, ich habe eine Erkältung und muss einen Termin absagen, da meine Stimme streikt. In so einem Falle kann man ohne grossen Aufwand die Information schnell veröffentlichen.
Gerade diese Schnellebigkeit ist auch ein grosser Nachteil von Facebook. Denn dort verschwindet vieles so schnell in Vergessenheit, versackt in der Informationsflut. Ich habe dort schon so viele interessante Artikel und Fundstücke gelistet, die mir bei der Geschichten-Recherche begegneten. Allerdings bin ich bei der Suche nach einem bestimmten Zitat oder Post schier verzweifelt über die Unübersichtlichkeit.
Seit Facebook sich dafür bezahlen lässt, dass Posts bevorzugt angezeigt werden, ist das alles noch schlimmer geworden. Älterer Inhalt ist da aufgeschluckt und verschwindet in der Unendlichkeit des Feeds. Ein Grund mehr, dass ich meine öffentliche Seite bei Facebook im Frühjahr 2018 gelöscht habe … mehr darüber findest du in meinem Beitrag: Facebook Seite löschen – Höchste Zeit, um ade zu sagen
Früher sagte man, „… es ist nichts älter als eine Zeitung von gestern„, heute ist „... nichts ist älter als der Facebook-Post vor ein paar Sekunden„.
Mich lässt das Gefühl nicht los, dass genau dieser Strom von Nachrichten dazu beiträgt, dass wir das Gefühl haben, die Zeit vergeht immer schneller. Ich suche mehr nach Zeitlosigkeit, die so notwendig ist, um künstlerisch zu arbeiten.
Das ist hier im Blog anders, hier kann ich alles besser bündeln und thematisch zusammenführen, kommentieren und ausführlicher schreiben. Die Leser können es über die Suchfunktion (die findest du auf der rechten Seite) auch leichter finden.
Und das Beste: Ich bin nicht von der Willkür eines Millionen-$$$-Konzerns abhängig, sondern kann selbst entscheiden, was hier im Blog Ethnostories gezeigt wird!
Sei also herzlich eingeladen hier öfters vorbei zu schauen. Du kannst meinen Newsletter abonnieren, kommentieren und mit mir Kontakt aufnehmen.
Nutze auch die Möglichkeit, selbst zum Inhalt beizutragen!
Du kannst mir Fragen stellen, Ideen und Geschichten schreiben …