Ja, ich bin Erzählerin und mein eigener Webmaster, ich erstelle meine Webseiten selbst. Wenn ich das erwähne, dann bekomme ich als Reaktion oftmals grosse, erstaunte Augen und ungläubige Blicke.
Anscheinend traut mir das kaum jemand zu. Eine „Märchenerzählerin„, die sich sowohl für Traditionen als auch für die neuesten Tendenzen im Webdesign und Internet interessiert?
Und eigentlich könnte ich noch vieles andere aufzählen, mit dem ich mich schon beschäftigt habe: von der Bienenzucht, über Fliesenlegen bis eben hin zu Social Media … Und ich lerne gerne immer wieder Neues dazu.
Gestaltung der Website
Vor einigen Jahren eroberte ich mir so auch Schritt um Schritt die Welt des Webdesigns. Begann mit einem Baukastensystem, mit dessen Möglichkeiten und Design ich mit der Zeit immer unzufriedener wurde. Meine Webseite wuchs und so machte ich den nächsten Schritt, verwendete eine andere Software, wechselte wieder.
Jetzt bin ich ja schon seit Jahren dran meine Website zu gestalten und zu ergänzen. Dabei verändert sich auch immer wieder, was ich gerne wie haben möchte. So alle 2 Jahre habe ich die Website total umgekrempelt. Im Grunde ist so eine Website eine niemals fertige Visitenkarte.
Deshalb bin ich froh, dass ich die Seite selber gestalte und sie nicht jemanden in Auftrag gegeben habe. Es ist zwar viel Arbeit und Zeit, die da hinein fliesst, doch habe ich viel gelernt dadurch. Vor allem drängt es mich dran zu bleiben, meine Arbeit zu reflektieren und beschreibende Worte dafür zu finden.
Mittlerweile wächst neben der Website über mein Angebot als Geschichtenspielerin & Erzählerin auch mein Blog hier auf Ethnostories.
„Ich habe sie zwar noch nirgends live bewundern können, doch imponiert mir ihr Engagement und die Leidenschaft, die allein schon durch Ihren Internetauftritt spürbar ist.“
So schrieb mir eine unbekannte Frau via Email. Ich möchte, dass jemand, der mich nicht kennt, eine Vorstellung von mir als Künstlerin, meiner Arbeit und meinem speziellen Erzählstil bekommt. Es freut mich, wenn davon was durchschimmert.
Vielseitigkeit ist von Vorteil für Freischaffende Erzählerin
Es ist durchaus von Vorteil als freies, mobiles Solo-Theater und Erzählerin schon verschiedenes gemacht zu haben. Denn in solch einem Beruf geht es gar nicht anders, als vielseitig zu sein und vieles selber zu machen.
Zudem weiß ich dadurch in vielen Geschichten von was ich rede, ich kann manches viel besser erzählen, gerade weil ich es schon getan habe. Oftmals wähle ich gerade deshalb eine Geschichte, weil ich mich über eine bestimmte Tätigkeit auskenne.
Märchen und Technologie – ein Widerspruch?
Bei diesem Erstaunen über meine Webseite geht mir immer wieder durch den Kopf, dass offenbar selbstverständlich davon ausgegangen wird, dass eine „Märchen – Erzählerin“ nicht firm in neuen Technologien sein kann. Märchen sind doch altmodisch, nicht zeitgemäß. Wolle spinnen, Strickstrümpfe passen wohl eher in die noch immer verbreitete Vorstellung einer Erzählerin.
Vertragen sich denn Märchen und Erzählerin nicht mit der Moderne?
Sind nicht überall auf der Welt gerade die Erzähler Bindeglied zwischen Gestern und Morgen gewesen?
Märchenerzähler sind Träger der Tradition
In vielen Kulturen der Welt sind Erzähler als die Träger der Tradition angesehen. Sie geben die Weisheit der Ahnen weiter, lehren und übergeben Erfahrungen. Dabei geht es nicht nicht (nur) um die Konservierung des alten.
Gustav Mahler sagte einmal sehr treffend:
Tradition ist nicht die Anbetung der Asche, sondern die Weitergabe des Feuers …
Gustav Mahler
Es geht darum, das Wesentliche weiter in Gegenwart und Zukunft lebendig zu halten.
Und wenn mir moderne Technologie dabei hilft: Prima!
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